Alterra

Rezension: "Alterra"
Rezensentin: A. Lehmann

Maxime Chattam: Alterra

Zum Buch:
"Alterra - Die Gemeinschaft der Drei" umfasst 400 Seiten und ist seit September 2009 für 16,95 Euro beim PAN-Verlag erhältlich. Auch "Alterra - Im Reich der Königin", den zweiten Teil der voraussichtlichen Trilogie, gibt es seit August 2010 bei diesem Verlag.

Zum Inhalt:
Der vierzehnjährige Matt und sein bester Freund Tobias führen ein ganz normales Leben in der Großstadt New York. Doch plötzlich geschehen merkwürdige Dinge in ihrem Umfeld. Direkt vor ihren Augen schießt ein Blitz aus dem Boden und trifft einen Menschen, der daraufhin spurlos verschwindet. Die Nachrichten sagen ein ungeheuerliches Unwetter voraus. Kurz darauf versinkt die ganze Stadt in einem undurchdringlichen Schneechaos und unzählige dieser merkwürdigen Blitze zucken über den Himmel. Als Matt am nächsten Morgen aufwacht, sind seine Eltern verschwunden - und sie sind nicht die Einzigen. Alle Erwachsenen sind wie vom Erdboden verschluckt. von Weitem sehen sie andere Kinder, doch die Schneewehen hindern die beiden Jungen daran, die Gruppe einzuholen.

So machen sie sich ganz allein auf den Weg aus New York hinaus in die umliegenden Wälder, die sich mittlerweile in einen beinahe undurchdringlichen Dschungel verwandelt haben. Dort begegnen sie unheimlich Kreaturen und den letzten Erwachsenen, die zu brutalen Kinderjägern geworden sind. Aus irgendeinem Grund scheinen sie alle es besonders auf Matt abgesehen zu haben. Nur um Haaresbreite können die Jungen immer wieder entkommen und erreichen endlich eine der Zufluchten, in denen sich die übrig gebliebenen Kinder verstecken: Ein Dorf auf einer Insel mitten im Fluss, wo die beiden sofort aufgenommen werden.

Doch damit enden ihre Probleme nicht, denn von außen herrscht eine ständige Bedrohung durch die Kinderjäger und die gefährlichen Kreaturen dieser neuen Welt. Die Vorräte in den Städten werden nicht ewig halten und jetzt schon bedeutet das Verlassen der Insel ein enormes Risiko. Zudem zeichnet sich immer klarer heraus, dass es auch innerhalb des Dorfes Verräter gibt. Zusammen mit dem Mädchen Ambre setzen Matt und Tobias alles daran, die Schuldigen zu entlarven, bevor das Dorf verloren ist.

Zweifellos hat Chattam mit "Alterra" eine ganz eigene Welt geschaffen. Die Umgebungen, die Kreaturen, alles unterscheidet sich von dem restlichen Lesestapel. Das ist zugegebenermaßen wirklich eine Seltenheit, denn gerade im Bereich der Fantasy wiederholen sich die Ideen heutzutage angesichts der unglaublichen Menge an neuen Büchern immer häufiger.

Genau dieses Problem besteht allerdings im Bezug auf die Geschichte selbst. Die Handlung erinnert von Zeit zu Zeit auffällig stark an andere Jugendbücher. Bei ein oder zwei Aspekten wäre dies ja noch in Ordnung. "Alterra" jedoch erscheint zwischendurch wie ein Zusammenschnitt aus verschiedenen, bereits vorhanden Büchern. Darunter leiden auch die Charaktere, die zwar lebendig und sympathisch erscheinen, dabei aber auch extrem stereotyp sind.

Fazit: Schade, Chattam hat wirklich einige herausragende Ideen und seine Welt "Alterra" unglaublich viel Potenzial. Doch die Geschichte an sich ist leider nirgends neu. Daher würde ich "Alterra" im Prinzip eher für jüngere Leser empfehlen, die im besten Fall noch nicht einmal "Harry Potter" kennen. Dagegen spricht aber, dass die Handlung stellenweise doch ziemlich brutal ist. Meiner Meinung nach ist der Roman also eher nicht zu empfehlen, es sei denn vielleicht für lesefaule Jugendliche. Da das Buch nicht besonders dick und die Handlung sehr dicht ist, ist "Alterra" vermutlich nicht ungeeignet, um ältere Büchermuffel für das Lesen zu begeistern.

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