Das Elfenportal

Rezension: "Das Elfenportal"
Rezensentin: A. Lehmann

Herbie Brennan: Das Elfenportal

Zum Buch:
"Das Elfenportal" ist der erste Band von Herbie Brennans vierteiliger "Faerie Wars"-Reihe. Er erschien erstmals als Taschenbuch 2004 beim dtv-Verlag. 2005 wurde eine Neuauflage mit anderem Cover herausgebracht. Sie umfasst 408 Seiten und kostet 10,95 Euro. Wiederum ein Jahr später wurde die nächste Ausgabe veröffentlicht, dieses Mal wieder mit dem ursprünglichen Cover. Diese Version umfasst 368 Seiten und und kostet 9,95 Euro. Ein Hörbuch ist für 12,99 Euro beim Jumbo Neue Medien Verlag erhältlich. Die Folgebände, "Der Purpurkaiser", "Der Elfenpakt" und "Der Elfenlord" sind ebenfalls beim dtv-Verlag erschienen.

Zum Inhalt:
Pyrgus Malvae ist der Sohn des Purpurkaisers, des Herrschers über das Elfenreich. Doch er zieht das abenteuerliche Leben unter dem gemeinen Volk der langweiligen Sicherheit des Palastes vor. Gerade hat Pyrgus einen seltenen Phönix gestohlenen und wird von den Handlangern des Besitzers durch die Stadt gejagt. Er flüchtet sich in eine Leimfabrik, wo zu seinem Entsetzen kleine Kätzchen in den Leimbottich geworfen werden. Bei seinem Versuch die Tiere zu retten, wird Pyrgus von einem Magier aufgegriffen, der ihn fast einem Dämon opfert.
Zur gleichen Zeit verbünden sich auch die Elfen der Nacht mit den finsteren Dämonen, denn sie wollen den Purpurkaiser von seinem Thron stoßen und dafür ist ihnen jedes Mittel recht. Pyrgus, der als Sohn des Purpurkaisers nun ebenfalls in Gefahr ist, flieht durch das geheime Elfenportal in unsere Welt. Leider funktioniert das Portal nicht richtig und Pyrgus schrumpft bis auf wenige Zentimeter zusammen. Er landet im Garten des alten Mr Fogarty, eines paranoiden Ex-Bankräubers, wo ihn der vierzehnjährige Henry findet. Zusammen versuchen sie den Plan der Nachtelfen zu vereiteln.
Aus dem Cover geht zunächst nicht ganz deutlich hervor, für welche Altersklasse der Roman bestimmt ist. Insbesondere das Originalcover wirkt, als handle es sich eher um ein Buch für jüngere Leser. Dies steht jedoch im Kontrast zu dem Inhalt, der meiner Meinung nach eher für ein Publikum von zwölf bis sechzehn Jahren zu empfehlen ist, aber auch ältere Leser durchaus noch zu unterhalten vermag.
Das liegt besonders an der skurrilen Komik, die dem gesamten Roman zugrunde liegt. So handelt es sich bei dem Magier, der Pyrgus in der Leimfabrik erwischt, um einen tuntigen Greis und der alte Mr Fogarty schwafelt ständig von der bereits vor sich gehenden Invasion durch Aliens. Brennans Ideen sind nicht nur phantasievoll und heben sich von der klassischen Fantasy ab, sie verstehen es auch, den Leser zum Schmunzeln zu bringen, ohne dass die Geschichte dadurch unglaubwürdig wird. Im Gegenteil, das gesamte System des von Brennan geschaffenen Elfenreichs ist sehr gut durchdacht und weist keine offensichtlichen Erklärungslücken auf.
Die Charaktere sind einem schnell sehr sympathisch, was an der offenen und bisweilen schrägen Art liegt, wie Brennan die Figuren sprechen und handeln lässt.
Fazit: "Das Elfenportal" ist ein sehr vielversprechender Serienauftakt. Zwar merkt man es dem Buch zum Ende hin ein bisschen an, dass es sich nicht um einen abgeschlossenen Roman handelt, aber das ist nicht weiter dramatisch. Spannung, Fantasie und überzeugende Charaktere bilden hier ein durchgehendes Lesevergnügen, das sich kein Fantasy-Fan entgehen lassen sollte.

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