Das Haus auf der Brücke
Rezension: "Das Haus auf der Brücke"
Rezensentin: Hannah Zindel
Othmar Franz Lang: Das Haus auf der Brücke
Arena Verlag GmbH; Auflage: N.-A. (1989)
Kinderbuch ab 10 J.
Die Geschichte von dem Haus auf der Brücke wird von einem zwölfjährigen Jungen namens Manfred erzählt, der allerdings für seine Lügengeschichten bekannt ist. Besonders in der Schule macht er gerne aus langweiligen Wahrheiten interessante Geschichten. Es liegt nun am Leser selbst, ob er ihm diese Geschichte glaubt oder nicht.
Alles beginnt damit, dass Bero, der jüngste Spross der Familie, es liebt, Steine von einer Brücke in den Bach zu werfen. Alle anderen Familienmitglieder müssen für ihn diese Steine sammeln und wer mit ihm zu dieser Brücke geht, wird wohl nur mit Müh' und Not je wieder zurückkommen. Als der Vater beschließt, dass es nun an der Zeit sei, sich einmal durchzusetzen und zu diesem Zweck mit Bero zur Brücke spaziert, kommt es, wie es kommen muss. Als er zwei Stunden später als angekündigt zu Hause erscheint, verkündet er, dass er die Brücke gekauft habe und ein Haus darauf bauen wolle. Erst als die Oma Einwände erhebt, sind alle anderen Familienmitglieder dafür. Damit beginnt diese lustige Erzählung.
Natürlich ist eigentlich geplant, dass die neu erbaute, weiter Flussabwärts liegende Brücke dafür sorgt, dass das Haus kein Verkehrshindernis wird. Doch schon am ersten Morgen im neuen Haus, als noch nicht einmal die Kisten ausgepackt sind, klingelt es an der Tür und der Bauer will hindurch, denn die neue Brücke sei eingestürzt. Da diese erst im Frühjahr neu gebaut werden soll, wird das Haus nun zur Durchgangsstraße. Dass dann der ein oder andere zum Essen bleibt, ist noch das harmloseste. Ruhe gibt es in diesem Haus nicht mehr. Kühe, Schafe, täglich der Postbote, sogar der Bauer mit dem Güllefass, alle müssen durch. Erst als die neue Brücke endlich fertig ist, kehrt wieder Ruhe ein, doch damit ist keiner in der Familie zufrieden. "Es ist als wären wir gestorben", charakterisiert die Mutter die Situation. Nun müssen sich Vater und Sohn etwas einfallen lassen, doch dann kommt ihnen ein Zufall zu Hilfe.
Dieses Buch lohnt sich gelesen zu werden, die Geschichte, die an sich schon sehr lustig ist, ist auch noch so humorvoll und heiter geschrieben, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann, man ist so fasziniert, dass man am liebsten selbst so ein Haus auf der Brücke hätte, in dem man ständig neue Abenteuer erlebt und jeder Tag neuen Stoff für spannende Geschichten bietet. Auch wenn man sich wahrscheinlich kein Haus auf einer Brücke bauen kann, ist dies doch ein inspirierendes Buch, das durch seine Leichtigkeit einfach glücklich macht.
Ich lese gerade:
Trümmertote: ein Kommissar Oppenheimer Krimi im Berlin 1949 von Harald Gilbers
Und ich höre gerade:
Tod am Bosporus: Ein Inspektor-Íkmen-Krimi von Barbara Nadel, RADIOROPA Hörbuch