Der dunkle Wächter
Rezension: "Der dunkle Wächter"
Rezensentin: A. Lehmann
Carlos Ruiz Zafón: Der dunkle Wächter
Zum Buch:
"Der dunkle Wächter" ist im September 2008 beim Fischer FJB-Verlag erschienen. Er umfasst 352 Seiten und kostet 17,95 Euro. Auch die anderen beiden Romane dieser Reihe, "Der Fürst des Nebels" und "Der Mitternachtspalast", sind seit März beziehungsweise Oktober 2010 in deutscher Sprache erhältlich.
Zum Inhalt:
Nachdem Simone Sauvelles Mann gestorben ist, zieht sie mit ihren Kindern, Irene und Dorian, an die Küste. Hier liegt die Fabrik des mysteriösen Spielzeugherstellers Lazarus Jann, der ihr nicht nur eine Arbeitsstelle anbietet, sondern der Familie auch das kleine Haus überlässt, das sich auf seinem weitläufigen Anwesen befindet. Irene kann sich schnell an die neue Umgebung anpassen, besonders als sie den Jungen Ismael kennenlernt. Doch die Idylle ist nur von kurzer Dauer, denn schon bald stellt sich heraus, dass Lazarus ein düsteres Geheimnis hat. Irene und Ismael geraten in ein unglaubliches Abenteuer, das sie beide an ihre Grenzen bringt.
Zafóns Roman lässt sich schlecht in eine Kategorie einordnen. Für einen Fantasy-Roman ist "Der dunkle Wächter" eigentlich zu düster, aber für einen Horror-Roman enthält er doch sehr viele phantastische Elemente und idyllischere Passagen. So wird beschrieben, wie sich die kleine Familie aus der Großstadt in das neue Leben auf dem Land einfindet, wie Simone mit ihrer neuen Arbeit zurechtkommt und wie Irene und Ismael sich näher kommen. Zuerst wird das Phantastische hauptsächlich durch Legenden transportiert, die die Protagonisten von anderen Figuren erzählt bekommen. Schnell geschehen aber tatsächlich einige mysteriöse Ereignisse, die mit dem natürlichen Menschenverstand nicht mehr zu erklären sind.
Gruselig wird es bei nächtlichen Wanderungen durch den Wald, Bootsfahrten zu einem unheimlichen Leuchtturm oder Erkundungen in Lazarus riesiger Fabrik. Vieles wird dabei zunächst nur angedeutet. Finstere Schatten, unheimliche Geräusche und rätselhafte Erscheinungen dominieren die Handlung. Erst zum Ende hin wird das Geheimnis langsam aufgelöst, sodass der Leser sich auf viele Dinge plötzlich einen Reim machen kann. Dabei ist die Auflösung alles andere als vorhersehbar, was die Spannung steigert und den Leser somit schnell für die Geschichte einnimmt.
Was mich hingegen gestört hat, ist die Schreibweise des Autors. Sie erinnert ein wenig an einen Tagebucheintrag oder einen Artikel in einem Geschichtsbuch. Die wörtliche Rede tritt bei Zafón in den Hintergrund und auch die Gefühle und Eigenschaften der Figuren werden nur sehr kurz angerissen. Vielmehr konzentriert sich der Autor auf Beschreibungen der Umgebung und des Geschehens. Diese sind zweifellos sehr gut gelungen und erwecken herrlich schaurige Bilder vor dem inneren Auge. Allerdings hätte ich es bevorzugt, wenn Zafón des Öfteren ein wenig mehr in die Tiefe gegangen wäre, die Protagonisten dem Leser etwas besser vorgestellt oder Beziehungen etwas behutsamer aufgebaut hätte. Die zügige Schreibweise reißt einen zwar mit, sodass man durchaus in der Geschichte gefangen bleibt, aber teilweise zerrt sie einen auch ein wenig zu schnell weiter.
So ist die Geschichte dann leider auch sehr schnell durchgelesen, da der Roman ja auch nicht sonderlich viele Seiten hat, und man bleibt mit dem Gefühl zurück, nach dem Strudel an aufregenden Ereignissen nun doch etwas plötzlich wieder in die Realität geworfen worden zu sein.
Fazit: Eine schöne, angenehm gruselige Geschichte. Schade, dass der Autor so kurz angebunden schreibt, denn die unheimlich dichte Handlung hätte noch Potenzial für einen wesentlich umfangreicheren Roman gehabt. Dennoch eine klare Leseempfehlung für alle Altersklassen.
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