Die weiße Gardenie
Rezension: "Die weiße Gardenie"
Rezensentin: R. Usai
Belinda Alexandra: Die weiße Gardenie
Verlag: Heyne Verlag, Auflage: (November 2004) Taschenbuch, EUR 7,95
Eine tragische Familiengeschichte vor der Kulisse des 2. Weltkriegs in China. Die junge, in China lebende Russin Anya ist zwölf Jahre alt, als ihre Mutter von sowjetischen Soldaten in ein Arbeitslager verschleppt wird. Nur knapp gelingt dem jungen Mädchen die Flucht nach Shanghai, wo Sie bei Freunden der Familie unter kommt. Anya klammert sich verzweifelt an die Hoffnung, ihre Mutter eines Tages wiederzufinden und findet sich vorerst mit ihrem neuen Leben in Shanghai ab. Sie wächst zur hübschen jungen Frau heran und verliebt sich in den charmanten Russen Dimitri. Als dieser ihr einen Heiratsantrag macht glaubt Anya endlich Frieden zu finden, doch ihr Glück hält nicht lange an, denn Dimitri spielt ein falsches Spiel mit ihr und die politische Lage in China spitzt sich immer weiter zu. Als sie in Shanghai nicht mehr sicher ist, flieht sie wieder und landet über einige Umwege in einem Flüchtlingslager in Australien. von ihrem Ehrgeiz und dem Wunsch ihre Mutter zu finden getrieben, baut sie sich ein neues Leben in Australien auf. Sie findet neue Freunde, bekommt einen Job als Moderedakteurin und findet auch wieder eine neue Liebe. Als sie schon keine Hoffnung mehr auf ein Lebenszeichen von Ihrer Mutter hat, trifft ein Brief ein, der ihrem Leben wieder eine neue Wendung gibt.
Das Buch ist sehr authentisch geschrieben, was vielleicht zum Teil auch daran liegt, dass die Autorin einige persönliche Erlebnisse ihrer russischen Mutter hat mit einfließen lassen. Es ist jedoch sehr schwer die politischen und geschichtlichen Zusammenhänge zu verstehen, da diese nur kurz angeschnitten werden. Meiner Meinung nach fehlt es diesem Roman auch etwas an Tiefgründigkeit. Zwar bewegt einen das tragische Schicksal der jungen Russin, die so früh schon alles verliert, aber einige Themen und Lebensabschnitte werden doch sehr oberflächlich von der Autorin abgehandelt. Alles in allem ist es aber ein unterhaltsamer, spannender Roman, der eine sehr interessante geschichtliche Rahmenhandlung hat.
Die in Sydney lebende Autorin arbeitet zurzeit an ihrem dritten historischen Roman.
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