Friedhof der Kuscheltiere

Rezension: "Friedhof der Kuscheltiere"
Rezensentin: Hannah Zindel

Stephen King : Friedhof der Kuscheltiere

Zum Buch:
Die neueste Auflage des Romans ist im Jahr 2005 im Ullstein Verlag erschienen. Das Buch umfasst 459 Seiten und kostet zurzeit 8,95 €.

Zum Inhalt:
Der Inhalt des Buches hält eigentlich wenig Überraschendes bereit. Auch wenn man die Verfilmung des Buches nicht kennt, wird schnell klar, worauf es hinausläuft. Es beginnt alles damit, dass die Familie von Louis Creed nach Ludlow zieht. Seine Familie bedeutet: Seine Frau Rachel, die fünfjährige Tochter Ellie und der kleine Gage, der erst zwischen ein und zwei Jahren alt ist und natürlich der Kater Church. Schnell freunden sie sich mit ihrem Nachbarn auf der gegenüberliegenden Straßenseite an: Judson Crandall, der dort mit seiner von der Arthritis geplagten Frau lebt. Er ist es auch, der der Familie den Tierfriedhof zeigt, wo die Kinder der Stadt ihre Haustiere beerdigen. Weshalb der Titel mit "Friedhof der Kuscheltiere" übersetzt wurde, bleibt rätselhaft. Der Pfad zu dem Friedhof beginnt direkt hinter dem Haus der Creeds. Der Friedhof selbst liegt mitten im Wald und ist von allen Seiten von undurchdringlichem Unterholz umgeben, außer auf einem kurzen Stück, wo ein scheinbar unüberwindbarer Berg von Totholz den Weg und die Sicht versperrt. Louis arbeitet als Arzt in der Krankenstation einer nahe gelegenen Universität. Gleich am ersten Tag stirbt dort ein Student nach einem Autounfall. Dieser Tote führt ihn nachts noch einmal zum Tierfriedhof, zeigt auf das Totholz, das nun wie ei Haufen Knochen aussieht und warnt ihn, es nie zu überqueren. Nach dem Besuch der Familie auf dem Tierfriedhof findet unweigerlich die Konfrontation mit dem Tod statt. Rachel hat als kleines Mädchen ihre Schwester verloren und verdrängt seitdem vehement (und wenig nachvollziehbar) die Existenz des Todes. Ellie hat große Angst davor, dass ihr Kater sterben könnte und kann sich kaum beruhigen. Für den Leser wird das, im Zusammenhang mit der von Lastwagen befahrenen Straße direkt vor dem Haus, zu einem nicht zu übersehenen Hinweis und er wartet nur noch darauf, dass es passiert. Es geschieht als Rachel mit den Kindern bei ihren Eltern ist. Jud, der Nachbar, findet den toten Kater. Louis will seiner Tochter eigentlich erzählen, dass Church weggelaufen sei. Doch abends führt Jud ihn zum Friedhof der Kuscheltiere, steigt über das Totholz, führt ihn durch ein nebelverhangenes Moor, dann in den Fels gehauene Stufen hinauf bis zu dem wahren Friedhof, der vor langer Zeit von Indianern angelegt wurde. Dort zeigt er ihm, wie er Church begraben soll. Am nächsten Tag taucht der Kater wieder auf. Er ist aber nicht mehr derselbe: Er hat seine Anmut verloren, er stinkt und er hat mehr Lust am Töten als zuvor. Doch es geht erstmal gut, Ellie lässt ihn zwar nicht mehr in ihrem Bett schlafen, doch keiner stellt Fragen. Das Louis, dem Arzt, schlecht wird, weil der Kater eine ausgeweidete Maus anschleppt, ist aber mal wieder ziemlich unrealistisch, verständlicher ist das dann schon bei der kopflosen Krähe. Dann wird Gage krank und es kommt eine Nacht, in der er beinahe erstickt und Rachel wird bewusst, dass er tatsächlich sterben könnte. Für den Leser ist das nur eine Bestätigung für das, was er schon lange ahnt, wenn er auch hofft, dass er sich dabei irrt. Doch Gage stirbt tatsächlich. Und es ist auch keine Überraschung, dass Louis vorhat ihn ebenso wie den Kater wieder auferstehen zu lassen. Instinktiv weiß der Leser, dass das ein Fehler ist und verhindert werden muss. Doch Louis selbst kann sich gegen den Gedanken nicht wehren und sowohl Jud als auch Rachel können es nicht verhindern. Damit beginnt auch der einzige wirklich unheimliche Teil des Buches: Louis fährt zum Friedhof der Gemeinde, wo Gage beerdigt wurde, gräbt ihn nachts im Dunkeln wieder aus, trägt ihn trotz der Dunkelheit über das Totholz und durch das Moor, alleine in der Nacht, umgeben von unheimlichen Geräuschen, seltsamen Wesen und Erscheinungen. Er schafft es. Aber das, was dann wiederkommt ist nicht mehr sein kleiner Sohn Gage.
Am Anfang des Buches muss man sich ein wenig zwingen weiter zu lesen bis es einen packt. Die Vorzeichen und Andeutungen, die den Leser ahnen lassen, was passiert, machen das Buch nicht weniger spannend. Der Leser wird dadurch zwischen hoffen und bangen gefangen gehalten und muss deshalb einfach weiter lesen. Richtig unheimlich und gruselig ist es aber nur an der einen schon beschriebenen Stelle, die sich aber auch über mehrere Seiten erstreckt. Da ist auch die Spannung am größten, da der Leser abwechselnd Gage bei seinem Tun, Rachel auf dem Weg zu ihm und Jud, der auf ihn wartet, um ihn aufzuhalten, begleitet. Natürlich ist dieses Buch von Stephen King längst zu einem Klassiker geworden, dennoch ist es nicht für jeden geeignet.

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