Harry Potter und der Stein des Weisen

Rezension: "Harry Potter und der Stein des Weisen"
Rezensentin: Hannah Zindel

Joanne Rowling: Harry Potter und der Stein des Weisen

Das Buch ist im Jahr 2005 in 14. Auflage im Carlsen Verlag als Taschenbuch erschienen. Es umfasst 334 Seiten und kostet derzeit 7,95 €.

Zum Inhalt:

Harry Potter - Besieger Lord Voldemorts, bekannt bei allen magischen Wesen, Kind der besten Zauberer und weiß doch nichts von alledem. Nach der Ermordung seiner Eltern und seinem geheimnisvollen Sieg gegen Lord Voldemort, an den er sich nicht erinnert, da er damals noch ein Baby war, wird er zu seinen Verwandten, den Dursleys gebracht. Schlimmer hätte es kaum kommen können, denn sie hassen alles, was auch nur im Entferntesten unnormal ist. Und Hexen und Zauberer stehen an oberster Stelle. Deshalb erzählen sie Harry nichts über seine Eltern, außer dass sie bei einem Autounfall umgekommen sind. Zudem behandeln die Dursleys ihn auch nicht wie einen Verwandten, fast schon wie einen Sklaven. Manchmal, wenn Harry sich sehr aufregt oder im Stress ist, passieren seltsame Dinge. Zum Beispiel wachsen seine Haare immer sofort wieder nach, wenn seine Tante mit Schneiden fertig ist. Doch Harry denkt sich nichts dabei und vor allem nicht, dass er das selbst verursacht. Er glaubt nicht, dass er etwas Besonderes sein könnte. Umso überraschter ist er als er erfährt, dass er ein Zauberer ist und nach Hogwarts zur Schule gehen soll, der berühmtesten Schule für Zauberei in England. Natürlich gegen den Willen der Dursleys. Hagrid, der Wildhüter von Hogwarts, befreit Harry von seinem trostlosen Dasein bei den Dursleys und nimmt ihn mit nach London, um dort die nötigen Schulsachen einzukaufen. Dort trifft Harry erstmals auf die Welt der Zauberer, eine Welt, die Parallel zur Welt der Muggel, der nichtmagischen Wesen existiert und die nur von Zauberern betreten werden kann und im Normalfall auch nur von ihnen bemerkt werden soll. Diese Welt hat eine eigene Regierung, eine eigene Währung und scheint sich auch unabhängig von der Welt der Muggel zu entwickeln, denn es gibt nur sehr wenig technischen Fortschritt, sodass man sich um mindestens ein Jahrhundert zurückversetzt fühlt. Dabei entsteht jedoch nicht das Gefühl eines Mangels, da fehlende technische Entwicklung durch Zauberei ausgeglichen wird.

Für Harry ist das alles neu und interessant, doch jeder dort scheint ihn zu kennen und alle wollen ihm die Hand schütteln und ihn begrüßen. Es ist nicht leicht für Harry zu akzeptieren, dass er berühmt ist für etwas, an das er sich nicht einmal erinnern kann, zumal ihm das auch zum Vorwurf gemacht wird, dass er ohne Leistung erbracht zu haben, immer der Held ist. In Hogwarts findet Harry dann endlich Freunde. Zunächst einmal Ron Weasley, mit dem er sich schon im Zug anfreundet, später dann auch Hermine Granger, die furchtbar schlau ist und mühelos alles lernt, obwohl ihre Eltern Muggel sind. Harrys größte Sorge am ersten Abend in der neuen Schule ist, in welches Haus er kommt. Er möchte auf keinen Fall nach Slytherin, auch nicht als der magische Hut, der die Wahl trifft, es ihm anbietet. von Slytherin hat er nur Schlechtes gehört. Alle dunklen Zauberer waren in Slytherin. Außerdem ist auch Draco Malfoy ein Slytherin, den kann er überhaupt nicht leiden, weil er ihn an seinen Cousin Dudley erinnert. Der Hass beruht auf Gegenseitigkeit, wie Harry schon bald feststellen muss. Er ist sehr froh, dass er nach Gryffindor kommt, wo auch Ron, alle seine Brüder und Hermine hinkommen. Doch das Leben auf der Schule bringt ihm auch Sorgen, anscheinend will irgendjemand ihn töten und seltsame Dinge ereignen sich in der Schule. Wo hat Hagrid einen Drachen her und was bewacht der riesige Hund? Doch gemeinsam finden Harry, Ron und Hermine die Antworten auf ihre Fragen. Aber die führen ihn direkt zu Lord Voldemort und so stehen sie sich nach all den Jahren wieder gegenüber.

Das erste Harry Potter Buch besitzt noch so eine charmante Leichtigkeit, die den späteren Bänden logischerweise mit Zunahme der Macht Voldemorts immer mehr abhanden kommt. Der Leser wird gemeinsam mit Harry aus seiner Alltagswelt herausgerissen und lernt etwas völlig Neues kennen. Eine neue Welt, die so konstruiert ist, dass sie tatsächlich existieren könnte. Das bietet dem Leser ebenso wie Harry Abwechslung und das viele Neue kann man entspannt auf sich wirken lassen. Dann wird es jedoch immer spannender und man fiebert mit Harry zusammen dem Abenteuer entgegen und ist genauso überrascht wie er, als er sieht, wer der Schuldige ist. Mancher Leser wird dann schon, im Gegensatz zu Harry, erkennen, dass derjenige der ihn beschützt nicht so Böse ist, wie Harry glaubt.

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