Todeskreis

Rezension: "Todeskreis"
Rezensentin: A. Lehmann

Anthony Horowitz: Todeskreis

Zum Buch:
"Todeskreis" ist der erste Band der Reihe "Die fünf Tore" von Anthony Horowitz. Auch die Folgebände "Teufelsstern", "Schattenmacht" und "Höllenpforte" sind mittlerweile in deutscher Sprache erschienen. Alle vier Bände sind für jeweils 16,90 Euro als gebundene Ausgabe beim Loewe-Verlag erhältlich. Die ersten drei Bände gibt es auch schon für 8,95 Euro als Taschenbuch. Der fünfte Band ist bisher weder in deutscher noch in englischer Sprache erschienen.

Zum Inhalt:
Immer wieder hat Matt sonderbare Alpträume, Träume von drei Jungen und einem Mädchen, die ihn um Hilfe bitten. Matt ist klar, dass er in Gefahr ist und fliehen muss von der Farm, wo ihn seine Pflegemutter wie einen Gefangenen festhält. Aber hat er noch eine Chance, rechtzeitig zu entkommen und die Jugendlichen aus seinem Traum zu finden? "Todeskreis" ist ein äußerst vielversprechender Serienauftakt. Der Roman ist so spannend, dass ich ihn in einer Nacht durchgelesen habe und mir anschließend sofort den zweiten Band gekauft habe. Dabei erweckt der Autor eine sehr düstere und gruselige Atmosphäre, die gerade zum Ende hin regelrecht alptraumhaft wird. Schon zu Beginn der Geschichte wird langsam eine unterschwellige Bedrohung aufgebaut, die man aber zunächst kaum einordnen kann. Als der Leser und der Protagonist Matt erkennen, woher die Gefahr kommt und Matt versucht zu fliehen, ist es schon fast zu spät. Immer wieder glaubt sich Matt schon in Sicherheit, nur um doch wieder erwischt zu werden. Es scheint keinen Ausweg zu geben. Immer wenn ein kleiner Lichtblick am Horizont auftaucht, läuft Matt gleich darauf in die nächste Sackgasse und das Grauen beginnt von vorn. Dabei wird seine Angst so realistisch und greifbar geschildert, dass man sich problemlos in ihn hineinversetzen kann und das von der ersten Seite an.

Diese gruselige Atmosphäre wird vor allem durch die finsteren Kulissen und die unheimlichen Charaktere gestärkt. Ein Großteil der Ereignisse spielt sich nachts ab, in einem alten, heruntergekommenen Haus, auf einem seltsamen Fabrikgelände oder in einem schier endlosen Wald. Die Figuren, denen Matt begegnet, verhalten sich zuerst ost sehr freundlich, doch ihre aufgeschlossene Art wirkt so aufgesetzt, dass man schon nichts Gutes ahnt, und so kommt es dann auch, dass Matt immer wieder verraten wird, und bald erkennt, dass er offenbar niemandem mehr vertrauen kann. Dabei verleiht Horowitz den Charakteren einen so bösartigen und hinterhältigen Charakter, dass man beim Lesen wirklich eine Gänsehaut bekommt. Diesen Roman sollte man nun wirklich nicht nachts lesen. Mir blieb allerdings nichts anderes übrig, da ich abends mit dem Lesen begonnen hatte und das Buch danach schlichtweg nicht mehr aus der Hand legen konnte.

Auf die folgenden Bände wird in diesem ersten Teil nur ein relativ kleiner Ausblick gegeben. Lediglich Matts Träume, in denen er die vier anderen Jugendlichen sieht, mit denen er aber keinen wirklichen Kontakt aufnehmen kann, geben ein paar Hinweise auf den Inhalt der nächsten Bände. Insgesamt konzentriert sich der erste Band jedoch mehr auf eine spannende Geschichte als darauf, besonders viele Hintergründe zu erklären.

Fazit: "Todeskreis" lässt Großes erwarten. Der Roman reißt einen regelrecht mit, sodass man ihn nicht mehr aus der Hand legen kann. Wenn man die letzte Seite erreicht hat, kann man schließlich nur noch an eines denken: der nächste Band muss her.

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