Winnetou I
Rezension: "Winnetou I"
Rezensentin: Hannah Zindel
Karl May: Winnetou I
Zum Buch:
"Winnetou I" gibt es mittlerweile in allen möglichen Ausgaben. Hardcover, Taschenbuch, als Teil einer Reihe sogar in Großschrift und als Hörbuch. Die Preise variieren zwischen 3,99 € und 20,- €. Die Erstausgabe ist im Jahr 1893 erschienen. Das Buch umfasst je nach Ausgabe etwa 540 Seiten.
Zum Autor:
Karl May wurde am 25.Februar 1842 in Ernstthal geboren und starb am 30.März 1912 in Radebeul. Er war lange Zeit einer der meistgelesenen Autoren und hat auch unglaublich viele Bücher geschrieben. Er hatte es in seinem Leben nicht leicht, ist öfter mit dem Gesetz in Konflikt geraten und saß einige Zeit im Gefängnis. Auch die Charaktere in seinen Büchern sind oft Menschen, die in ihrer Heimat, häufig ist das auch Deutschland, ähnliche Probleme hatten, wie er selbst und deshalb nach Amerika ausgewandert sind, um dort neu zu beginnen.
Zum Inhalt:
Wer kennt sie nicht, Winnetou und Old Shatterhand, den Roten und den Weißen, die eine innige Blutsbruderschaft verbindet? "Winnetou I" von Karl May erzählt, wie die Beiden sich kennen lernen und erste Abenteuer bestehen.
Old Shatterhand scheint der geborene Westmann zu sein. Auch wenn er von seinen Lehrer Sam Hawkens fortwährend als Greenhorn, also Neuling oder Anfänger, bezeichnet wird, zeigt sich schnell, dass er seinen Lehrer bald überflügelt. Er zieht als Landvermesser mit einer Gruppe in den wilden Westen und trifft dort zum ersten Mal auf Winnetou. Der kommt zusammen mit seinem Vater, dem Häuptling der Apachen, um die Weißen aufzufordern, das Land wieder zu verlassen. Da sie sich weigern, reiten die Indianer wieder fort, doch es ist klar: Sie werden das Kriegsbeil ausgraben. Old Shatterhand mag den jungen Krieger Winnetou auf Anhieb, aber nun stehen sie auf unterschiedlichen Seiten im Kampf. Ein Plan muss her! Sam Hawkens weiß Rat. Sie verbünden sich zum Schein mit den Kiowas, die Feinde der Apachen sind. So können sie den Angriff der Apachen abwehren. Damit Winnetou und dem Häuptling nichts geschieht, werden Sam Hawkens, Old Shatterhand (alte Schmetterhand, so genannt, weil er seine Gegner mit einem Schlag gegen den Kopf bewusstlos schlagen kann) und noch zwei weitere Männer die Beiden schnell gefangen nehmen und in Sicherheit bringen. Später würden sie die Indianer dann heimlich wieder befreien. Soweit klappt auch alles ganz gut, doch die zwei Apachen kommen schnell wieder, um mit neu herbeigeholten Kriegern die restlichen Gefangenen zu befreien. Old Shatterhand und seine Freunde werden überwältigt und sollen nun den Martertod sterben. Ein grausamer Tod, bei dem den Opfern immer mehr Schmerzen zugefügt werden, wobei sie möglichst lange am Leben bleiben sollen. Für Old Shatterhand ist es noch ein gefährlicher Weg, bis er Winnetou beweisen kann, dass er schon die ganze Zeit auf seiner Seite ist. Später reiten die Beiden zusammen mit Winnetous Vater, seiner Schwester und den anderen Weißen Richtung Osten. Sie treffen auf andere Westmänner, die auf der Suche nach Gold sind. Sam Hawkens gibt ihnen bereitwillig Auskunft, weil er in ihnen keine Gefahr sieht, doch das ist ein Fehler. Die Männer töten Winnetous Vater und seine Schwester. Auf der Jagd nach dem Täter wird Sam Hawkens von den Kiowas gefangen genommen. Old Shatterhand und Winnetou müssen sich trennen. Winnetou jagt weiterhin den Mörder seiner Familie und Old Shatterhand befreit Sam Hawkens. Sie vereinbaren einen Treffpunkt. Doch werden sie sich jemals wieder sehen? Das bleibt noch offen.
Ein Klassiker, den man unbedingt mal gelesen haben sollte. Sehr spannend und kurzweilig, gespickt mit einer Menge Humor und kuriosen Figuren. Das Buch ist aus der Sicht Old Shatterhand beschrieben, der auch schon im Gespräch mit Sam Hawkens andeutet, die erlebten Abenteuer später aufschreiben zu wollen. Dadurch steigert sich für den Leser das Gefühl, das Gelesene sei wirklich passiert. Karl May beschreibt auch die Landschaft so, dass man denkt, er habe sie vor Augen. Es ist ein leichtes sich den Schauplatz der Handlung vorzustellen. Auch die einzelnen Charaktere werden sehr klar beschrieben. Der Leser weiß sofort welche die Bösen und die Guten sind. Trotzdem bleibt die Spannung immer erhalten. Ein sehr schöner Abenteuerroman, für alle, die mal etwas anderes wollen, als immer nur die intriganten und undurchsichtigen Thriller von heute.
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